Obwohl der Herbst eine spektakuläre Jahreszeit für Unternehmungen mit Rad ist, werden die atemberaubend bunten Herbstlandschaften oft von kühleren Temperaturen und unsicherer Wetterlage begleitet. Wenn Du also weißt, worauf es bei der Wahl der richtigen Radbekleidung für den Herbst ankommt, kannst du ganz komfortabel weiterradeln, egal was Mutter Natur in petto für dich hat. Wenn du sorgsam auswählst, was du im Herbst zum Radfahren anziehst, wirst du auch dann das Beste aus deinem Fahrerlebnis herausholen.

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Summary

Zwiebelprinzip für die Fahrradbekleidung im Herbst

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Wenn du dich auf den Weg zu einer Radtour im Herbst machst, ist dein Griff zur dicken Winterjacke gegen die anfängliche Kälte nicht weit. Aber…was passiert, wenn die Sonne durchbricht und sich die Luft erwärmt und dir in deinen Klamotten zu heiß wird und der Schweiß unangenehm den Rücken herunter rinnt? Hier erweist sich das Mehrschichtprinzip als praktisch bei der Wahl der Radbekleidung für die herbstlichen Wetterlagen!

Indem Du dich von Kopf bis Fuß in optimalen Schichten kleidest, hast Du die Flexibilität, dich leicht an die sich ständig ändernden Wettermuster anzupassen. Wenn die Fahrt unglaublich kalt beginnt, kann man alle Schichten tragen. Wenn tagsüber die Sonne durchbricht, zieht man die Schichten einfach nach und nach aus, um den Komfort zu erhalten. In einigen großartigen Herbst-Radreisezielen wie Kreta, wo man direkt von der flachen Küste Limassols zur Überquerung eines Berghangs fährt, ist das Layering besonders nützlich.

Wähle Herbst-Radbekleidung mit hoher Atmungsaktivität

Genauso wichtig wie das Layering bei der Entscheidung für die richtige Radbekleidung im Herbst ist die Entscheidung für Stoffe mit maximaler Atmungsaktivität. Dies bedeutet eine hohe Feuchtigkeitsübertragungsfähigkeit, damit Schweiß nach außen abgeleitet werden kann und deine Haut relativ trocken bleibt. Im Gegenzug vermeidet man Kälte sowie Überhitzung. 

Wenn man sich neue Kleidung kauft, sollte man nach Herbst-Fahrradausrüstung suchen, die speziell für den Radsport entwickelt wurde und aus technischen, feuchtigkeitsableitenden, elastischen Stoffen besteht. Diese Kleidungsstücke bieten einen hervorragenden, anpassbaren Schutz, der den Schweiß schnell ableitet und dennoch nicht einengt.

TIPP: Vermeide Baumwolle, da sie Feuchtigkeit nicht effektiv ableitet. Einmal nass, bleibt sie nass.

Die 3 Kategorien der herbstlichen Radbekleidungsschichten

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Herbstliche Radbekleidung: Nahe am Körper

Der Schutz des Rumpfes hat oberste Priorität bei der Auswahl herbstlicher Radkleidung.  Für die Bekleidung des Oberkörpers hat das grundlegende Schichtsystem 3 Lagen: die Basisschicht, die Mittelschicht und die Außenschicht.

1. Basisschicht

Die Basisschicht wird direkt auf der Haut getragen und hilft, die Körpertemperatur zu regulieren. Sie tut dies, indem sie Schweiß von der Haut ableitet und dich so trocken hält. Sie dient auch als thermische Schicht, wenn die Temperaturen niedrig sind. Je nach Wetter und körperlicher Präferenz kannst du dich für ein ärmelloses Unterhemd, ein kurzärmeliges Unterhemd oder ein langärmeliges Unterhemd entscheiden. Die besten Basisschichten sind weich und eng anliegend.

2. Mittelschicht

Die mittlere Schicht dient hauptsächlich als Isolierung, um deinen Oberkörper warm zu halten. Es hilft auch, die Körperfeuchtigkeit von der Basisschicht nach außen zu transportieren, um dich trocken zu halten. Je nach Wetterlage kann dies ein kurzärmeliges Herbst-Radtrikot oder ein Langarmtrikot sein. Deine Wahl kann auch von deiner körperlichen Präferenz abhängen. Wenn Dir eher zu warm ist oder Du intensive Fahrten oder Anstiege planst, z. B. durch die wunderschönen Berge vor den Toren Barcelonas, dann solltest du dich für ein kurzärmeliges Herbst-Radtrikot in Kombination mit Armstulpen entscheiden, um deine Möglichkeiten zu erweitern. Wenn Du keine Ärmel benötigst, z. B. weil Du beim Aufstieg zum berühmten Coll de Rates in der Gegend von Calpe ins Schwitzen kommst, schieb sie einfach an deinen Handgelenken nach unten. Wenn dir dann kalt wird, z. B. kurz vor einer Abfahrt, ziehen sie einfach wieder nach oben

3. Äussere Schicht

Die äußere Schicht ist dein erster Schutz gegen die Elemente wie kalten Wind und Regen. Das kann eine Windstopper-Weste sein, eine leichte Regenjacke oder eine schlichte Windjacke sein. Die Entscheidung für die richtige herbstliche Fahrradjacke hängt vom Wetter ab, das an diesem Tag erwartet wird. Wenn Du meinst, dass ein „kurzärmeliges Trikot“ warm genug ist, dann nimm eine Weste. Oder wenn Du dich nicht zwischen den beiden langärmeligen Herbst-Fahrradjacken entscheiden kannst, dann entscheide dich für eine Regenjacke, da sie auch als Windjacke dienen kann. Wähle immer eine herbstliche Fahrradjacke mit einfachem Design und ohne ausgefallenen Schnickschnack, da so eine Jacke leichter in eine Trikottasche passt, wenn sie nicht benötigt wird

TIPP: Achte beim Kauf der mittleren und äußeren Schichten auf die Anzahl und Größe der Taschen, um sicherzustellen, dass alle nicht benötigten Schichten während der Fahrt problemlos in diesen Taschen verstaut werden können. Wenn du unbenutzte Schichten fest rollst – und sie in wasserdichte Taschen wie einen einfachen wiederverwendbaren Ziploc steckst, um trocken zu bleiben, wenn Regen erwartet wird, passt mehr in die Taschen. Wenn Du vorhast, mehr anzuziehen, als in die Taschen passt, kannst du über extra Gepäck für das Fahrrad nachdenken, z. B. Rahmen- und/oder Lenkertaschen. Mit zusätzlichem Stauraum kann man auch mehr Snacks für die Fahrt mitnehmen.

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Herbstliche Fahrradbekleidung: Hosen

„Ist es Kurze-Hosen-Wetter?“ Dies ist mit Abstand die am häufigsten gestellte Frage, wenn es darum geht, zu entscheiden, was man im Herbst zum Radfahren anziehen soll. Gut, dass du dich dank Knie- und Beinlingen nicht entscheiden musst! Diese Schichten geben dir die Möglichkeit, sowohl auf das Radfahren bei warmem als auch auf bei kaltem Wetter vorbereitet zu sein. Herauszufinden, welche der beiden Schichten man benötigt, ist jedoch etwas schwieriger.

1. Knielinge

Knielinge sind in der Regel am besten, wenn das Wetter eher warm bis leicht kühl sein soll. Sie sind auch vorzuziehen, wenn Regen zu erwarten ist, da sie weniger Wasser aufsaugen, sodass man nicht durch zusätzliches Gewicht ausgebremst wird. Außerdem nehmen sie weniger Platz in der Trikottasche weg.

2. Beinlinge

Aber wenn es sehr kalt ist oder möglicherweise Regen zu erwarten ist, sind Stulpen/Beinlinge am besten. Auf diese Weise trifft das eisige Wasser nicht direkt auf die freiliegende Haut.

3. Lange Radhose

Radhosen in voller Länge sind ideal, wenn es während der gesamten Fahrt ziemlich kalt sein wird oder man nicht die Möglichkeit hat, die Knie- oder Beinlinge während der Fahrt auszuziehen. Achte darauf, dass Du Radhosen kaufst, die aus dünnem und nicht aus thermischem Material bestehen, um eine Überhitzung zu vermeiden.

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Herbstliche Radbekleidung: Extremitäten

Neben Rumpf- und Beinbekleidung solltest du auch auf deine Extremitäten – also Hände, Füße und Kopf – achten, da wir an diesen Stellen den größten Teil unserer Körperwärme verlieren.

1. Kopf

Das Tragen von Kopfbekleidung kann einen großen Unterschied bei der Regulierung der Körperwärme machen, da der größte Teil davon über unseren Kopf verloren geht.
An Tagen, an denen es etwas kühler ist, können Ohrenwärmer wirklich nützlich sein. Aber für kältere Temperaturen ist eine Rad-Cappy oder Mütze ideal. Die kann sehr hilfreich sein, wenn man bei kaltem Wetter aufbricht. Sobald sich der Körper erwärmt hat, kann sie einfach verstaut werden. Man kann auch eine Rad-Cappy oder Mütze mit Ohrenwärmern kombinieren, um die ultimative Vielseitigkeit zu erzielen. 

2. Fingers und zehen

Auch wenn es hilft, den Körper warm zu halten, bleiben Finger und Zehen empfindlich gegenüber den Elementen. Dies gilt insbesondere, wenn unsere Kerntemperatur auch nur geringfügig sinkt, was dazu führt, dass unser Körper den Blutfluss zu den Extremitäten einschränkt. Für den Körper ist der Verlust eines Fingers oder eines Zehs weniger bedrohlich als die Gefährdung eines unserer lebenswichtigen Organe.

Selbst wenn das Wetter nicht kalt genug ist, um tatsächlich einen Finger zu verlieren, kann die Wahl der richtigen Schichten deinen Komfort während der Fahrt stark beeinflussen, da sie hilft, die Körpertemperatur zu regulieren. Dies liegt daran, dass wir beim Radfahren viel Wärme über unsere Hände und Füße verlieren, da die Gefäße dort die Wärme besonders effektiv ableiten, wenn die Durchblutung der Haut erhöht ist. Vielleicht erinnerst Du dich an eine Fahrt, bei der du etwas zu warm angezogen warst und deine Handschuhe ausgezogen und sofort Erleichterung verspürt hast.

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- Handschuhe

Ein Paar dünne, leicht isolierte Vollfingerhandschuhe ist ein hervorragender Bestandteil der herbstlichen Radbekleidung. So bist du für die meisten Herbstwetterschwankungen gewappnet. Falls jedoch Regen vorausgesagt ist, solltest Du dich für dünne, wasserdichte Handschuhe entscheiden. Sie halten die Finger viel besser warm und verhindern die Wärmeableitung, wenn der Regen mit kalten Temperaturen einhergeht. Es ist besser, warme, verschwitzte Finger zu haben als gefrorene. Egal, für welche Herbst-Fahrradhandschuhe Du dich entscheidest, sie sollten leicht elastisch und für den Radsport geeignet sein – also konzipiert für die einzigartige Stellung der Hand beim Halten eines Lenkers.

- Überschuh

Um zu verhindern, dass die Zehen blau werden, und um das schmerzhafte Brennen zu vermeiden, wenn man kurz nach einer extrem kalten Radtour unter die Dusche springt, ist es am besten, Überschuhen zu tragen. Sie sind besonders hilfreich, wenn sich das Wetter unerwartet verschlechtert. Abhängig vom Wetter und der Art der Schuhe, die du trägst (Sommer-/Wintermodell), kannst du zwischen Zehenüberzügen oder Vollschuhen wählen.
Für die viel kälteren Herbsttage ist es am besten, sich für vollständige Überschuhe zu entscheiden, die auch als Booties bezeichnet werden. Sie bedecken den gesamten Schuh und reichen bis knapp über den Knöchel. Sie sorgen nicht nur dafür, dass eisige Temperaturen (oder der Regen) erst später auf deine Zehen treffen, sondern schützen deine Schuhe auch vor Schmutz. Es gibt sie sowohl in wasserdichter als auch in nicht wasserdichter Version.
TIPP: Überschuhe sind nicht nur für Rennradschuhe, sondern auch für MTB-Schuhe gemacht, die man verwenden sollte, wenn man tolle Offroad-Orte wie die besten Mountainbike-Herbstziele und die besten Herbst-Gravelbike-Destinationen besucht.

Kann’s losgehen?

Der Schlüssel zu dem, was man beim Radfahren im Herbst anziehen sollte, liegt im Zwiebelprinzip. Wähle dünne, feuchtigkeitsableitende Schichten, die man je nach Wetterlage leicht an- und ausziehen kann. Wenn du diese einfachen Prinzipien befolgst, bist du auf jedes Wetter vorbereitet, das auf dich zukommt, damit du dich voll und ganz darauf konzentrieren kannst, die Aussicht auf die Umgebung und das farbenfrohe Laub zu genießen!

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